Bis in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde im Bregenzerwald nur Sauerkäserei (die Milch wurde ganz entrahmt) betrieben, bei der man auch viel Butter erzeugen konnte. Diese Buttererzeugung war auch notwendig, da man Steuern der Obrigkeit in Form von Butter abführen musste. Nach dem 30-jährigen Krieg kamen aus dem Appenzell Sennen in den Bregenzerwald, die den Einheimischen die Kunst des „Fettsennens“ (die Milch wird dabei nicht oder nur teilweise entrahmt) vermittelten und zum Teil auch hier Alpen pachteten und selbst Sennereien errichteten. Die typischen Bregenzerwälder Alp- und Bergkäse entstehen in dieser Zeit und entwickeln sich zum „weißen Gold“ der Region. Sie sind Hartkäse und von der Fütterung der Kühe und vom Ort der Herstellung her zwei unterschiedliche regionale Spezialitäten.
Heute wird der Bregenzerwälder Bergkäse vorwiegend in den 16 Talsennereien, die halb- oder ganzjährig bewirtschaftet werden, nach alter Tradition hergestellt. Auch einzelne bäuerliche Käsemacher erzeugen diese traditionelle Käse-Spezialität der Region. Gesamthaft werden über 3000 Tonnen Bregenzerwälder Bergkäse hergestellt.
Zu den kulinarischen Kostbarkeiten Österreichs zählen Bregenzerwälder Alpkäse, welche ausschließlich auf den Alpen im Sommer handgeschöpft erzeugt werden. Rund 64 Sennalpen gibt es noch im Bregenzerwald, die die Höhen des Bregenzerwaldes von 1000 bis 1800 m Seehöhe mit zahlreichen Milchkühen bevölkern und nur in den Sommermonaten im Rahmen der Dreistufenwirtschaft bewirtschaftet werden. Unterschiedliche Gräser und Kräuter auf den verschiedenen Alpgebieten – Futtergrundlage der Kühe ist ausschließlich die Alpwiese – formen die geschmacklichen Nuancen der Alpkäse. Die Zufuhr von Milch aus Talbetrieben ist verboten. Nur im Bregenzerwald erleben Käsefreunde diese feinen charakteristischen Geschmacksunterschiede, wenn man die Alpkäse unterschiedlicher Alpsennereien miteinander verkosten darf. Die 200 Tonnen Alpkäse sind eine ganz besondere Rarität, welche jeden Käsefreund begeistert.