Die ursprünglich ganzjährig bewohnte Walser Heimat war ein Paarhof mit 1602 geschlägertem Holz. 1802 wurde die Wälder Sennalp mit anschließendem Stall für 40 Kühe als Einhof umgebaut. Die Alpsennerei wurde bis 1998 bewirtschaftet. Neben der modernen Alpsennerei Batzen bietet uns die alte Alphütte Einblicke in eine Jahrhunderte fortbestehende Vergangenheit. Der Fortbestand der Verbindung zwischen alt und neu trägt zur Bewusstseinsbildung bei, wie Modernisierung des Wirtschaftsbetriebs und Erhaltung lebendiger Tradition in Einklang zu bringen sind.
Das Alpsennereimuseum ist eine funktionsfähig eingerichtete, historische Sennküche, die Arbeitsweise und Gerätschaften der Käseherstellung und Milchverarbeitung der letzten 300 Jahre im Bregenzerwald zeigt.
Das Angelika Kauffmann Museum ist nach der berühmten Malerin Angelika Kauffmann benannt (1741 – 1807), deren Vater aus Schwarzenberg stammt. 2007 wurde das Museum anlässlich der Gedenkausstellung zum 200. Todestag von Angelika Kauffmann umgebaut. Im neuen Teil sind die Werke der Malerin Kauffmann zu sehen. Im alten Trakt wird die Bregenzerwälder Wohnkultur des 19. Jahrhunderts gezeigt.
Das Egg Museum ist das älteste Talschaftsmuseum des Landes – es wurde 1904 gegründet. Derzeit legt das Museum den Schwerpunkt auf Sonderausstellungen, die sich mit der Geschichte, Kunst und Brauchtum des Bregenzerwaldes beschäftigen. So wird in den Jahren bis 2019 besonders die Zeit des 1. Weltkriegs in verschiedenen Sonderausstellungen zu sehen sein.
Das Franz Michael Felder Museum in Schoppernau präsentiert den Schriftsteller, Volksbildner und Sozialreformer, welcher zur Zeit der „Käsegrafen“ lebte. Er gründete zugunsten der armen bäuerlichen Bevölkerung einen Käsehandlungsverein und eine Viehversicherungsgesellschaft.
Das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs zeigt frauenrelevante Ausstellungen aus den Bereichen Kultur, Geschichte und Kunst. Das Museum beschäftigt sich sowohl mit regionalspezifischen als auch mit überregionalen Themen. Die Ausstellungen werden durch ein dichtes Programm an Vorträgen, Symposien, Lesungen und Konzerten ergänzt.
Sonderführungen sind nach telefonischer Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich, T +43 (0)664 88431964.
Kontakt
Frauenmuseum Hittisau
Platz 501
6952 Hittisau
T +43 (0)5513 6209-30
M kontakt@frauenmusem.at
H www.frauenmuseum.at
Das Museum zeigt Ausschnitte aus der bäuerlichen Lebensweise und Wohnkultur vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Tipp: Die Außenstelle Mesmers Stall dokumentiert die Alte Landwirtschaft.
Das Heimatmuseum Bezau ist ein typisches Bauernhaus des hinteren Bregenzerwaldes, gewährt aber heute noch guten Einblick in die Wohn- und Lebensverhältnisse in einer nach wie vor von Holzarchitektur geprägten Landschaft.
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Bezau Tourismus
Platz 39
6870 Bezau
T +43 5514 22 95
Die Juppenfärberei ist ein Jahrhunderte altes Handwerk, das nur noch in der Juppenwerkstatt Riefensberg gepflegt wird. In einem langwierigen Prozess entsteht hier der steife, glänzende und in hunderte Falten gelegte Stoff, aus dem eine der ältesten Trachten Europas, die Juppe, gefertigt wird.
Kontakt
Juppenwerkstatt Riefensberg
Dorf 52
6943 Riefensberg
T +43 (0) 5513 8356-15
H www.juppenwerkstatt.at
Im Bregenzerwald hat sich in den letzten Jahren parallel zur modernen Architektur eine eigenständige, design-orientierte Handwerkerszene entwickelt, deren Werke im In- und Ausland gefragt sind. Rund 90 innovative Handwerker – von Tischlern bis zu Textildesignern – haben sich im Werkraum Bregenzerwald zusammengeschlossen. Als gemeinsame Plattform organisiert der Werkraum Ausstellungen, Wettbewerbe, Vorträge und widmet sich der Forschung und Entwicklung. Ausgewählte Werke der Handwerker sind seit Juli 2013 im neuen Werkraum Haus in Andelsbuch zu sehen.
Öffnungszeiten Werkraum Haus
Dienstag bis Samstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Führungen auf Anfrage buchbar.
Kontakt
Werkraum Bregenzerwald
Hof 800
6866 Andelsbuch
T +43(0)5512 26386
Die Dialekte in den Vorarlberger Talschaften haben alemannische Wurzeln. Die gesprochenen Dialekte erinnern an das Schwyzerdütsch und das Schwäbische. Selbst Vorarlberger haben ihre Schwierigkeiten, Bregenzerwälder zu verstehen. Nahezu jeder Ort hat seinen eigenen Dialekt.
Vorderwälder sagen zum Beispiel „Stui“ zu Stein, Hinterwälder sagen „Stua“.
Gemeinsam sind den örtlichen Dialekten die alemannischen Wurzeln. Das alemannische hat die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht. Darum heißt es hierzulande „min“ statt mein, „nü“ statt neu oder „Hus“ statt Haus.
Stolz und nobel erscheint die Trägerin unserer ‚Wälder Frauentracht‘. Die gefältelte Juppe mit den filigranen Goldstickereien auf dem ‚Müodôrë ûnd Vöortuoh‘ und dem figurgebenden, eng geschnallten Gürtel, machen die Tracht zu dem, was sie ist, einmalig und schön.
Die Juppe ist das Kernstück der Bregenzerwälder Frauentracht. Sie ist ein knöchellanger, bis über die Brust reichender, gefältelter und gestärkter, schwarzglänzender Rock, auf dem ein ärmelloses Mieder aufgesetzt ist. In etwa Kniehöhe ist ein blaues Zierband, ebenfalls gefältelt aufgenäht. Der Stoff ist feinstes Leinen. Die Juppe wird vom Trachtenfärber hergestellt. Aufwendige Arbeitsgänge wie: das Färben, das Appretieren, das Glänzen oder Gläschten, das Nähen der Tüchle und das Fälteln (ca. 450 Mal), sind zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Die Juppenmacherin näht nach Maß das Mieder, setzt es auf das Unterteil und muss dann die Falten im Brustteil ‚ricken‘. Die Juppe wird erfreulicherweise wieder mehr auch von jungen Frauen zu kirchlichen und weltlichen Anlässen getragen.
Müodôrë und Bändl
Das Mieder, wird grundsätzlich in schwarz oder rot auf die vom Färber gelieferte Juppe aufgenäht. Man kennt daher die ‚schwarzgmüodôrat‘ und die ‚rotgmüodôrat Juppô‘. Zur weißen Juppe wird immer das rote Mieder und weiße Ärmel getragen. Die ‚Bändlnäherin‘ bestickt mit Gold-, Silber- und Farbfäden ein Samt- oder Ripsband mit ausgesuchten Kunstmotiven. Die schön bestickten Bändel säumen das Mieder rundum ein. Eine weitere Zier sind die ‚Keadôra‘. Keadôra knüpfen ist von Hand geklöppelte Goldfadenarbeit und wird von eigenen Keadôrôknüpferinnen gemacht.
Vöortuoh oder Blëatz
Der Brustfleck ist wohl das vornehmste Prunkstück der Wäldertracht. Er ist wie der Bändl, ein mit Gold-, Silber- und Farbfäden bestickter Brustlatz, jeweils abgestimmt auf das Müodôrë und auf den Bändl. Jede Trachtenträgerin hat mehrere Vöortüochôr. Zur schwarzgmüodôrôtô Juppô gehört noch der schwarze ‚Halsbändl‘. Mädchen tragen zur ‚Rotgmüodôrôtô‘ hingegen ein blaues, seidenes Dreiecktuch um den Hals und eine blaue Schürze.
Eeml
Die Ärmel geben der Juppe je nach Veranstaltung die Fröhlichkeit, den Ernst oder das Vornehme. Die Ärmel sind aus Seide, Baumwolle oder Brokatstoffen genäht. Das Bunt der Ärmel besticht genauso wie das Einfache und Einfarbige.
Göartl und Schnallô
Der schwarze Gürtel hat sich vom ehemaligen breiten zum heute eher schmalen Gürtel gewandelt. Die Schnalle, die hinten getragen wird, ist ebenfalls ein vom Goldschmied gefertigtes, filigranes Prunkstück. Es gibt ‚dî uofach ûnd dî drügschtùcklôt Göortlschnallô‘.
Schappalë
Es ist das Kleinod der Wäldertracht und wird nur von Mädchen bis zum Tage der Hochzeit getragen. Das Schappalë ist eine kelchartige Flitterkrone aus Goldfaden und Pailletten. Die Fertigung eines Schappalë ist feinstes und heikelstes Kunsthandwerk.
Brämôkappô
Sie ist neben dem Schëahuod wohl die vornehmste Kopfbedeckung der Bregenzerwälder Frauentracht. Die Brämôkappô ist eine aus schwarz eingefärbtem Seehundfell mit grünem Samtboden gefertigte Kappe.
Schpîtzkappô
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine in den Spitz zulaufende, schwarze, gestrickte und aufgeraute, nach oben gebürstete Wollmütze, die nur für den Kirchgang und für festliche Anlässe getragen wird. Eine Besonderheit der Spitzkappe sind die auf die ganze Mütze verteilten zwölf weißen Punkte. Der Überlieferung nach stehen sie für die zwölf Apostel.
Schëahuod
Der Schëahuod ist ein eher jugendlicher, schwarzer Strohhut für den sommerlichen Ausgang. Das Material ist feinstes Strohband, kunstvoll zu einem flachen Kopf und Rand genäht. Der Aufputz ist meist ein schwarzes Band mit einer einfachen Schnalle oder Masche.
Im Lôôd
Für den Trauerfall gibt es die einfachen und fast schmucklosen Teile unserer Tracht, wie Lôôdschnallô, die schwarz abgedeckten Bändel, das einfache Vöortuoh und natürlich d`Schtuchô.
Schtuchô
Sie ist wohl die älteste Kopfbedeckung unserer Tracht. Die Schtuchô ist ein weißes Leinentuch, das über den Kopf und die Schulter getragen wird. Es gibt nur mehr wenige Frauen, die ‚a Schtuchô‘ richtig anlegen können. A Schtuchô wird mancherorts noch bei Begräbnissen und bei Jahrtagen getragen. Man sieht sie aber leider immer weniger.
Schalk
Darunter versteht man ein aus schwarzem Glanzleinwand hergestelltes Jäckchen, das die bunten Ärmel und das prunkvolle Müodôrë verdecken soll. Nach einer alten Legende ist der Schalk zur Zeit der Pestseuche um 1600 entstanden. Damals haben die Bregenzerwälderinnen versprochen, alles Prunkhafte der Juppe mit einem schlichten, einfachen Jäckchen zu verdecken. Dieses Versprechen haben unsere Frauen beim Kirchgang bis auf den heutigen Tag gehalten.